Trotz der Existenz von europäisch
aktualisiert per 21.12.2024
in
Bezug auf das glasmalerische Kulturerbe,
gelingt
es den Verantwortlichen kaum, die
anstehenden
Probleme ganzheitlich
in
den Griff zu bekommen.
Aktuelle Befindlichkeiten,
anstehender Probleme im Bereich Glasgemälde- und
Kirchenfenster-Restaurationsmassnahmen
Martin Halter, Glasmaler /Kunstglaser EFZ und
Glasmaler-Restaurator IER in CH-3013 Bern Kontakt:
Die in der Gegenwart
überproportionale Einflussnahme einer wissenschaftlichen Doktrin, zur Sicherung
und Rettung geschädigter oder in Mitleidenschaft gezogener Glasmalerei,
widerspricht in vielen Fällen, dem
eigentlich hohen Anspruch, sich diesem Themenbereich ernsthaft und effizient
annehmen zu wollen. Denn, weitestgehend wurden die Konservatorischen
Richtlinien zur Erhaltung und zum Schutz von Glasmalereien mehrheitlich von
Exponenten der Wissenschaft im Alleingang auf- und zusammengestellt. Bei genauerer
Betrachtung des Inhalts, bemerkt man als langjähriger Fachmann an vorderster
Front, wie sich Beschreibungen oder Hinweise zu spezifischen Situationen
vielfach unverbindlich halten oder gar widersprechen.
Es fehlt die praxisbezogene
Komponente, welche man bei den Hinweisen oder Beschreibungen zu bestimmten
Sachverhalten eindeutig vermisst. Durch das Fehlen verlässlicher Angaben,
welche sich tatsächlich an einer praxisbezogenen Ausrichtung orientieren
könnten, so lassen sich aktuelle eher irreführend interpretieren.
Bei anstehenden
Situationen, wo eine in Mitleidenschaft gezogene Glasmalerei einer Restauration
zu unterziehen ist, erlebt man im Vorfeld immer noch zu oft, wie unbeholfen
sich offiziell ernannte Entscheidungsträger*Innen von der Denkmalpflege auf
kolportierte Aussagen oder Hinweisen - einzig auf sogenannt offiziell
agierender Institutionen für Glasgemäldeforschung berufen möchten - aber
leider aus verständlichen Gründen nicht
bemerken können, dass zuweilen ein theoretischer Rat oder ein Hinweis zu einer
zu verfolgenden Verarbeitungstechnik aus solchen Institutionen, nicht wirklich
als glaubwürdig einzustufen sind. Aus Selbsterfahrung ist mir bewusst, dass ich
mich in solchen Fällen um so mehr gewissenhaft als Praktiker einbringen muss,
um zu verhindern, dass ein weiteres Original für die Zukunft abhanden kommen
könnte. Selbst dann, wenn sich dabei eine Ansprechperson von mir im Moment
angegriffen fühlen muss, habe ich mir dennoch die Chance zugelassen, um eine
weitere Person, wie in diesem Falle aufzuklären, was praxisorientiert und
verantwortlich zu vertreten ist und was eben nicht! Einfach der historischen
Substanz zuliebe.-
Andererseits kann ein
Praktiker im Alltag von den Launen der Entscheidungsträger*Innen sehr abhängig
verbleiben, selbst wenn dieser sich für den Erhalt eines Originals gewissenhaft
und kompetent einsetzen würde. So ergeben sich Beispiele genug, wo sich
Praktiker begründet weigerten, eine fragwürdige Auflage zur Ausführung einer
Restauration einzuhalten. Mit dem Resultat, dass diesen ganz einfach der
Auftrag entzogen wurde. Solche Machtspiele werden eben auch begleitend immer
wieder neu festgestellt und bleiben ein ungelöstes menschliches Armutszeugnis.
Demnach sich insbesondere
Historiker*Innen und Wissenschaftler*Innen immer sehr gerne auf solche
Konservatorische Richtlinien berufen und auch an diesen festhalten möchten,
bleibt es zuweilen nicht verwunderlich, falls die Genannten selbst durch die
widersprüchlich aufgeführten Richtlinien verunsichert oder irritiert werden,
dass sie sich bei ihrer Aufgabenerfüllung, z.B. als Projektbegleiter nur
unnötig überfordert fühlen müssen.
Vielen Menschen bleibt es
in solchen Situationen fremd, sich eine eigene Überforderung eingestehen zu
müssen. Derweil setzt sich dann meistens das eigene Ego oder die reine Willkür
durch und so kann sich lange Zeit unbemerkt, eine nicht mehr einzugrenzende
Eigendynamik entwickeln und letztendlich durchsetzen, wo jedoch eine
ursprünglich gewissenhafte Restaurations-Massnahme an der schützenswerten
Original-Substanz – sodann einmal mehr,
einmal weniger - unter solch speziellen
Gegebenheiten zu leiden hätte oder sogar für die weitere Zukunft das Original
dem gänzlichen Zerfall zugeführt würde.
Die heute immer noch
geltenden Richtlinien, für konservatorische Massnahmen bei
historisch-relevanten Glasmalereien, stehen bloss auf Papier, jedoch inwiefern
solche im Ernstfall real umzusetzen sind, ist alleine davon abhängig, nach
welchen Kriterien und nach welchem Verständnis verantwortliche Personen bereit
sind zu handeln. Leider gibt es sehr viele negative Beispiele, wo die Distanz
zum schützenwerten Original einfach zu gross verbleibt und wo wegen Missachtung
selbst vermeintlich kleiner Ungereimtheiten, die Original-Substanz weiterhin zu
leiden hat. Meistens kümmert sich das ehemals verantwortliche
Entscheidungsgremium während der Ausführungsphase, danach wenig oder gar nicht
darum, wie sich die Befindlichkeiten an der restaurierten Substanz weiterhin
entwickeln würden oder ob es z.B. verdeckte Mängel zu bestanden gilt.
Der Kostenaufwand für die
Instandstellung oder Sicherung glasmalerischer Substanz, sollte keinen
dominierenden Einfluss auf die Entscheidungsgrundlage haben, wie eine
Reparatur-Ausführung zu handhaben ist. Der Stellenwert einer Restauration und
dessen Beurteilung, sollte sich in erster Linie auf den eigentlichen
Sachverhalt und die Umstände konzentrieren. Gestützt auf vorliegende Offerten,
sollte der Unternehmer vor Ort die Gelegenheit haben, um sein Vorgehen vor
einem Entscheidungsgremium klärend zu kommunizieren.
Erst durch eine
übereinstimmende Klarheit auf beiden Seiten, bleiben unliebsame Überraschungen in
Bezug auf Verarbeitungstechnik weitestgehend ausgegrenzt. Kontakt: info@glasmalkunst.ch
In eigener Angelegenheit: Info-Nachrichten
Berns
ältestes Drei-Generationen-Atelier für Glasmalkunst veränderte im 2020
seine interne Werkstatt-Struktur. Unsere Angebote und Dienstleistungen
werden Ihnen auch in naher Zukunft zur Verfügung gehalten. (Voranmeldung
zum Atelierbesuch erwünscht) - Kontakt: Atelier für Glasmalkunst Bern
Martin
Halter beschäftigt sich als Experte, Berater und Gestalter für, wegen,
mit Glasmalerei, - seine über 50-jährige berufliche Erfahrung wird er
bei Bedarf überall dort einbringen, wo sich private Personen oder
Institutionen dafür interessieren. Verbleibende Kontakt-Adressen: Martin Halter Bern
Bei
grösseren Arbeiten garantieren wir auch mit einem
verarbeitungstechnischen Support - mit einem uns nahestehenden
Glas-Atelier.
Mehrere
öffnetliche Sammlungen in verschiedenen Schweizerischen Institutionen
(Museen, Bibliotheken, etc.) besitzen eine grosse Anzahl glasmalerischer
Unterlagen, Original-Werken aus dem Atelier HALTER aus Bern.
SNM
Schweizerisches Nationalmuseum, BHM - Bernisches Historisches Museum,
BBB-Burgerbibliothek in Bern, Berner-Design-Stiftung, Kant.
Denkmalpflege Bern, Vitromusée in Romont, ARIANA Musée in Genf, etc.
Der
Macher aus der Praxis an vorderster Front meint:
Martin
Halter, gelernter Glasmaler und Kunstglaser EFZ, über 50-jähriges
Berufsjubiläum 1965-2020
Heute
vergrössert sich die Distanz zum eigentlichen Glasmaler-Handwerk immer
augenfälliger. Ein immer selten werdendes Kunsthandwerk bangt um seinen
Nachwuchs, weil inzwischen die Auszubildenden keine ganzheitliche Vermittlung in
dieser Grundausbildung in Erfahrung bringen können. Viele Einflüsse durch die
Umstände falsch verstandener Ausbildungsziele und Sozialisierungsmethoden helfen
mit, diesen Beruf des Glasmalers und Kunstglaser einer Auffassung praxisfremder
Experimente zu überlassen und ihn entsprechend unbemerkt dem Verlust zu
zuführen.
Die Glasmalerei
im Bereich der Restauration und Reparatur-Ausführung, bietet eigentlich ein breit gefächertes
Arbeitsfeld, sich im Ernstfall von geschädigter Substanz, nicht einzig mit aufgesetzten
Theorien auseinanderzusetzen. Insbesondere führen rein wissenschaftliche
Analysen und Untersuchungen (ohne Einbezug langjähriger Berufspraxis) zu
Missverständnissen bei anschliessenden Beurteilungen.
Die
eigentlichen Macher, also die gelernten Glasmaler und Kunstglaser, welche sich
noch auf eine seriöse Ausbildungszeit abstützen könnten, werden in der
Zwischenzeit, vermehrt aus ihrer verantwortungsbewussten Rolle gedrängt. Das
heisst, sie werden mancherorts noch bloss als Befehlsempfänger geduldet.
Dadurch wird eine praxisbezogene Professionalität bewusst ausgesetzt. Sei es
aus Angst einen bevorstehenden Auftrag zu verlieren, sind Berufskollegen in der
Gegenwart oftmals bereit, auch unkonventionelle oder nicht ganzheitlich
ausgewogene Reparatur-Methoden anzuwenden. Selbst wenn sie wissen, dass sie eben
durch eine unzulängliche Sanierungsmassnahme der Substanz für ihre Zukunft,
eher damit eine schädigende Wirkung zufügen würden (z.B. ein Verzicht auf ein
funktionierendes Hinterlüftungssystem bei Glasmalereien im Bau).
weitere Angaben
info@glasmalkunst.ch Martin Halter Atelier in CH-3013 Bern
Es gibt
meistens mehrere Gründe aufzuführen, warum einer bevorstehenden
Farbfenster-Sanierung bereits von Anfang an, eine falsch verstandene
Wegrichtung auferlegt wird. Einmal ist eine zu knappe Budgetvorgabe mit
verantwortlich oder vielfach wirkt eine praxisfremde Beeinflussung /Doktrin von
Historikern oder Architekten mit, die ein Individuum eines Glasmalers verleiten
lässt, sich während einer Reparaturausführung in der Tendenz auch auf einem
unverbindlichen Pfad zu bewegen. Nicht selten trifft man in Kirchen auf
unprofessionelle Reparatur-Darbietungen an Farbfenstern, die jegliche
Berufsethik vermissen lässt. Mitunter bereits nach kurzer Zeit, können sich
fatale Folgen für die Original-Substanz ergeben, was meistens erst mit einer
nochmaligen und kostenintensiven Nachsanierung zu korrigieren ist. Bei vielen
sachlichen Beanstandungen bleibt man verwundert, inwieweit die Verantwortlichen
nicht in der Lage sein würden, solche von ihnen begleiteten
Sanierungsmassnahmen regelkonform zu begleiten und unter seriöser Kontrolle zu
halten.
Aus
vermeintlichem Selbstschutz, verweisen uns die verantwortlichen Historiker meistens
auf die lapidare Aussage : bei einem zu
beanstandeten Reparatur-Eingriff an einer Glasmalerei, sei dieser einzig einer
historisch gewachsenen Situation, innerhalb einer bestimmten Zeitepoche zu
zuschreiben.
Jeder
Fehleingriff wäre eigentlich zu vermeiden, wenn man sich nicht dauernd mit
oberflächlichen Erkenntnissen oder Kontrollen zufrieden gäbe. Heute steht ganz
eindeutig fest, dass diese angestrebte, überproportionale
Verwissenschaftlichung gegenüber dieser Kunstform, zu mehr Irritationen und Missverständnissen
geführt hat. Von einer Verbesserung darf man nicht eigentlich sprechen, zu
vieles widerspricht sich in diesem Themenbereich, was aus Unkenntnis der
Materie einfach ausgeblendet wird.
info@glasmalkunst.ch
Diese
Beobachtung in der Glasmaler-Szene ist natürlich nicht neu. Auch andere seltene
Berufszweige leiden heute sehr darunter. Jedoch, wenn sich in dieser Situation
nichts Entscheidendes verändert, indem eine ausgewogenere Zusammenarbeit
- zwischen Wissenschaft und Praxis - bewusst auf Augenhöhe gelebt
wird, besteht die Gefahr, dass sich in Zukunft bald keine professionell
ausgebildeten Glasmaler zur Verfügung halten können. Jedes Jahr werden es
weniger sein und die Schlussfolgerung lässt diesen Gedanken zu: eine solch widerwärtige
kulturelle Vernichtung der Glasmalerei, hätten wir nur denjenigen zu verdanken,
die sich dauernd und ausschliesslich mit ihrem Ego auf Kosten dieses seltenen
Kunsthandwerks zu beschäftigen hätten ...
Eine Auftragserfüllung für das Schweizerische Nationalmuseum in Zürich, Schweiz 2016
Kursangebote für
Kunst-/Handwerker –
unter Berücksichtigung und in Zusammenhang mit den in Anspruch zu nehmenden, geltenden denkmalpflegerischen Richtlinien betr. Sicherungsmassnahmen gegenüber dem bestehenden historischen Kulturerbe.
Seit geraumer Zeit
bestehen für interessierte Kunst-/Handwerker
verschiedene Kurs-Angebote in
denkmalpflegerischer Ausrichtung,
sich aktiv an solchen weiterzubilden.
An und
für sich eine gute Idee, insofern sich der Sinn und Zweck
solcher Kurse, auf
eine zukünftige Zusammenarbeit – zwischen
Kunst-/Handwerk und Denkmalpflege – unabdingbar auf Augenhöhe
zu konzentrieren vermag.
(Handwerk in der Denkmalpflege?)
Jedoch muss man davon ausgehen, dass ein solches Kursangebot in erster
Linie einer zweckgebundenen Leitlinie dienen soll, in Zukunft die aktiv beteiligten Kunst-/Handwerker
bei Restaurationsmassnahmen an Objekten noch besser unter Kontrolle halten zu
können. Mit dem Hauptziel dieser Kurse, will man dem Kunst-/Handwerker
verdeutlichen, warum gerade in dieser Epoche die Berührungsängste zu
priorisieren sind. Die Direktive ausgehend von den verantwortlichen Stellen der
Denkmalpflege, sieht sich legitimiert - auch entgegen
aller durchaus berechtigten Einwände seitens des Handwerks - ihre
z.Z. einseitig geltend ausgerichtete Doktrin widerspruchslos
durchzuziehen. Mit den ausgeschriebenen Kursen sollen eben engagierte
Kunst-/Handwerker
infiltrierend zu abhängig (von Leitstellen der Denkmalpflegen)
agierenden
Praktikern umerzogen werden. Im Idealfall möchte man sie bei Bedarf,
aber bloss
noch als geduldete Befehlsempfänger für den Einsatz nutzen dürfen.
Bezeichnenderweise wird die Vermittlung dieser Kurse ausschliesslich von
Kunst-/Handwerkern doziert, welche sich im Voraus der geltenden
denkmalpflegerischen Doktrin vertraglich verpflichtet haben.
Die in der aktuellen Ausbildung
stehende Nachkommenschaft von Denkmalpflegern/Innen, entfernt sich trotz
angeblicher Bemühungen, immer weiter vom eigentlichen Kunst-/Handwerk weg. Es
wird eine Truppe von individuell, z.T. widersprüchlich agierenden Theoretikern
gebildet, welche in naher Zukunft eher durch Zufall aus subjektivem Blickwinkel
zu entscheiden hätten, wie oder was bei anstehenden Schäden oder Problemen am Kulturerbe als
Sicherungsmassnahme oder Schutz in die Wege zu leiten wäre.
Die eigentlichen
Urheber unserer Kulturgüter, welche mehrheitlich eine geistig-seelische
Verbindung zu ihren eigens hergestellten Erzeugnissen beinhaltet, sollen sich jedoch
die Aktuellen, in ihrer Funktion nicht mehr vorbehaltlos als selbständig
denkende Vertreter des Handwerks bei Sicherungs- oder Schutzmassnahmen
einbringen dürfen...
Das
finde ich
zynisch, was hier von den Denkmalpflegestellen, meistens zu Ungunsten
eines schützenswerten Handwerks, wie auch gegenüber diesen vormaligen
Schöpfer verfügt und betrieben wird. Ignorierend
wird vielfach das Urheberrecht des Schöpfers verletzt. Vor allem ist es
bedenklich, wie man sich heute zunehmend unerprobter, beliebiger
Massnahmen zur
rein rudimentärer Symptombekämfung bedient. Das ganzheitliche Denken
bleibt völlig weg. Gleichzeitig und nachweisbar,
wird in der Regel kein Vertreter der Denkmalpflege die Verantwortung
betr.
Nachhaltigkeit übernehmen wollen. Selbst wenn eine Fehlentscheidung zum
Verlust
einer Bestandesgarantie führen sollte. Nicht nachvollziehbar bleibt, sobald
die Hilfestellung für grundsätzliche
Lösungsansätze bei Restaurationsmassnahmen, die eigenständige
Kompetenzen eines lange praktizierenden
Kunst-/Handwerkers, in der Tendenz zum Schutz des eigenen Egos
ausgegrenzt verbleiben soll. Keiner weiss eigentlich
warum man das bestehende Kulturerbe einer solch unorthodoxen Situation
aussetzen möchte. Die Nachwelt in 50 Jahren wird sich sehr darüber
wundern, was hier im Jetzt gerade alles unter dem Deckmantel von
Berührungsängsten verdrängt und in Vergessenheit geraten wird.
Martin
Halter, gelernter Glasmaler/Kunstglaser EFZ u. Glasmaler-Restaurator IER, Bern
Bringen auch Sie ihren Patienten zu
einer ersten Analyse in unser Atelier. Eine erste Einsichtnahme kostet
Sie nichts und danach wissen Sie weit mehr über das, was ist oder wie
weiter... Atelierbesuche nach Voranmeldung via info@glasmalkunst.ch
info@glasmalkunst.ch
Martin Halter Atelier in CH-3013 Bern
Kursangebote für
Kunst-/Handwerker – in Bezug mit der Denkmalpflege
Seit geraumer Zeit bestehen
für interessierte Kunst-/Handwerker verschiedene Kurs-Angebote in
denkmalpflegerischer Ausrichtung, sich aktiv an solchen weiterzubilden. An und
für sich eine gute Idee, insofern sich der Sinn und Zweck solcher Kurse, auf
eine zukünftige Zusammenarbeit – zwischen Kunst-/Handwerk und Denkmalpflege – unabdingbar
auf Augenhöhe konzentrieren müsste.
Jedoch
muss man davon ausgehen, dass ein solches Kursangebot in erster Linie einer
zweckgebundenen Idee dienen soll, in Zukunft die aktiv beteiligten Kunst-/Handwerker
bei Restaurationsmassnahmen an Objekten noch besser unter Kontrolle halten zu
können. Mit dem Hauptziel dieser Kurse, will man dem Kunst-/Handwerker
verdeutlichen, warum gerade in dieser Epoche die Berührungsängste zu
priorisieren sind. Die Direktive ausgehend von den verantwortlichen Stellen der
Denkmalpflege, sieht sich legitimiert - entgegen
aller berechtigten Einwände seitens des Handwerks - ihre z.Z. geltend ausgerichtete Doktrin widerspruchslos
durchzuziehen. Mit den ausgeschriebenen Kursen sollen eben engagierte Kunst-/Handwerker
infiltrierend zu abhängig (von Leitstellen der Denkmalpflegen) agierenden
Praktikern umerzogen werden. Im Idealfall möchte man sie bei Bedarf, aber bloss
noch als geduldete Befehlsempfänger für den Einsatz nutzen dürfen.
Die in der Ausbildung
stehende Nachkommenschaft von Denkmalpflegern/Innen, entfernt sich trotz
angeblicher Bemühungen, immer weiter vom eigentlichen Kunst-/Handwerk weg. Es
wird eine Truppe von individuell, z.T. beliebig agierenden Theoretikern
gebildet, welche in naher Zukunft eher durch Zufall aus subjektivem Blickwinkel
zu entscheiden hätten, wie oder was bei anstehenden Schäden am Kulturerbe als
Sicherungsmassnahme oder Schutz in die Wege zu leiten wäre.
Die eigentlichen Urheber
unserer Kulturgüter, welche mehrheitlich eine geistig-seelische Verbindung zu
ihren eigens hergestellten Erzeugnissen beinhaltet, sollen sich jedoch die aktuellen Berufsleute,
in ihrer Funktion nicht mehr vorbehaltlos als selbständig denkende Vertreter
des Handwerk bei Sicherungs- oder Schutzmassnahmen einbringen dürfen...
Das finde ich zynisch, was
hier von den Denkmalpflegen, meistens zu Ungunsten unserer vormaligen Schöpfer
des schützenswerten Handwerks verfügt und betrieben wird. Insbesondere wird
vielfach das Urheberrecht des Schöpfers verletzt. Vor allem ist es bedenklich,
wie man sich heute zunehmend unerprobter, beliebiger Massnahmen zur reinen Symptombekämfung
bei anstehenden Schäden bedient. Gleichzeitig und nachweisbar, wird in der
Regel kein Vertreter der Denkmalpflege die Verantwortung betr. Nachhaltigkeit
übernehmen wollen. Selbst wenn eine Fehlentscheidung zum Verlust einer
Bestandesgarantie führen sollte. Nicht nachvollziehbar bleibt, sobald die Hilfestellung für grundsätzliche
Lösungsansätze bei Restaurationsmassnahmen eigenständiger Kompetenzen im
Kunst-/Handwerk, in der Tendenz ausgegrenzt verbleiben soll. Keiner weiss eigentlich
warum man das bestehende Kulturerbe einem solchen Widerspruch aussetzen möchte.
Martin Halter, gelernter
Glasmaler/Kunstglaser EFZ u. Glasmaler-Restaurator IER, Bern